Datencrash im Filmarchiv
Das Jahr 2020 hatte es in sich, und fast jeder Beitrag enthält in irgendeiner Form das Wort CORONA-Pandemie. Als hätten wir, damit verbunden, nicht genug Sorgen.
Bericht zu einer Erfahrung, die man nicht braucht.
Nachdem ich an einem Samstagabend, Anfang Juni, noch lange am Schreibtisch verbracht hatte, fuhr ich wie gewöhnlich meinen Rechner herunter. Das Projekt „Zeitzeugen Rheiner Stadtgeschichte“, an dem ich seit vielen Jahren arbeite, ist so spannend, dass ich manchal gar nicht ins Bett gehen möchte. So stand ich am nächsten Morgen früh auf und setzte mich mit einem frisch aufgebrühten Kaffee wieder an den PC. Mit dem Moment, als ich den Bildschirm einschaltete, durchfuhr es mich eiskalt. Der Bildschirm war einfarbig blau, und es öffnete sich der Hinweis: „Ihre Computerdaten sind beschädigt“. Diesen Sonntag werde ich in meinem Leben nicht vergessen und die Monate danach auch nicht.
Das öffentliche Interesse am Bild- und Filmmaterial im Metropoli, gesammelt- zu mehr als 100 Jahren Rheiner Stadtgeschichte, ist groß. Als die Redaktion der Münsterländischen Volkszeitung in Rheine vom Malheur im Metropoli erfuhr, besuchte mich Eva Boolke als Mitarbeiterin der Zeitung. Daraus entstand folgender Bericht…
Nachdem die Münsterländische Volkszeitung vom Daten-Crash im Metropoli berichtete, überraschte mich eine Welle von mitfühlenden Anrufern. So erfuhr ich von vielen, die gleiches Malheur erfahren mussten. Zum Beispiel, dass Prüfungsarbeiten kurz vor dem Abgabetermin verloren gingen und sogar Existenzen von Unternehmen in Schieflage geraten waren. Bei allem Mitgefühl-meine Daten waren weg. Einer der aufmerksamen Zeitungsleser war Hermann-Josef Kohnen, der mir den Tipp „Computer-Forensik“ gab. Prompt fand ich im Internet das Institut für Computer Forensik in Gera. Beim Telefongespräch mit dem Geschäftsführenden des Instituts, Herrn Mike Picolin, traf ich auf eine vertrauensvolle Stimme mit viel Fachwissen. Da mir in meiner Situation kein Weg zu weit war, fuhr ich zum 497 Kilometer entfernten Gera. Das Gespräch mit Mike Picolin, EDV-Sachverständiger für Systeme und Anwendungen beim ICF, brachte zwar schnell Ernüchterung auf Hoffnung, aber dieser Besuch in einem Institut, in dem man mit ganz anderen Viren zu tun hat als mit „Covid-19“, war für mich ein Gewinn an Erfahrungen für die Zukunft. Zu Hause wieder angekommen, besuchte mich Eva Boolke erneut und schrieb für die Münsterländische Volkszeitung…
Schüler, Studenten, Professoren, Heimatfreunde usw., von vielen habe ich erfahren, dass sie aufgrund ihres Engagements häufig bis tief in die Nacht arbeiten, dabei aber die Gefahr zu möglichen Datenverlusten ausblenden. Wie wahr- darum meine Empfehlung aus Erfahrung: Sichert eure wertvollen Daten!
Ein letztes Foto vor dem Institut ICF mit Herrn Mike Picolin. Seine Empfehlung lautet im Schlusswort des ICF Untersuchungsberichtes: „Was das allerwichtigste ist, ist eine adäquate Sicherung Ihres Datenbestandes um in jedem Fall eine Rekonstruktion zu gewährleisten“.