Monatsarchive: Juli 2006

Digitalisierte Streifen zur Stadtgeschichte übergeben

Altbürgermeister Ludger Meier

Eine kleine Änderung an der Tagesordnung gab es, bevor man sich dem Film aus den 1980-er Jahren über das „Festival der guten Taten“ in Altenrheine zuwandte. Herbert Fühner und Alfred Bischoff übergaben zu Anfang der Sitzung symbolisch an Altbürgermeister Ludger Meier drei neue DVD-Kassetten mit drei digital erfassten historischen Filmdokumenten zur Stadtgeschichte.

Weitere Exemplare gingen an Archivar Dr. Thomas Gießmann fürs Stadtarchiv Rheine. Bei den Dokumenten handelt es sich um das Stadt-Mitte-Projekt“ (DVD Nr. 54), die „Jahresschau 1977“ (DVD Nr. 72) und „Bilder einer Stadt“ (DVD Nr. 10).

Altbürgermeister Ludger Meier, Mitglied im AK, sei als Empfänger ausgwählt worden, weil er zu jener Zeit in der Stadt Bürgermeister war, als die Historischen Filmdokumente entstanden.

Stadtarchiv Rheine und der Arbeitskreis

Der Club „film 76“ und seine Autoren Herbert Fühner, Alfred Bischoff, Hans Grevinga und Georg Leugering dokumentierten zum Thema „Stadt-Mitte-Projekt“ mit dem Bau des neuen Rathauses von seiner ersten Planung, den Abrissen von Dechant-Pietz-Schulte und altem Pastorat bis hin zur Eröffnung eine Bedeutende Epoche der Stadtmittegestaltung. Das gleiche Team erstellte auch das Filmmaterial zu „Bilder einer Stadt“. Es entstand, nach dem Drehbuch des Bildbandes „Rheine“ von Herbert Fühner und Christian Grovermann, den die Volksbank Rheine 1984 herausgab und der ein großer Erfolg war.

Die Autoren zeichneten sich ferner für die „Jahresschau 1977“ verantwortlich. Das Jahr 1977 brachte unvergessliche Höhepunkte für Rheine, das in diesem Jahr seine 650. Wiederkehr der Stadtwerdung in vielen Festakten feierte.

Projektor aus Tholi gerettet
Ein Großprojektor aus dem Jahre 1950 stand einige Jahre unbeachtet und ungenutzt im Keller des alten Tholi Kinos. Die vorsichtige Restaurierung des Projektors „FH 66“ hat begonnen, es wird jedoch noch einige Zeit dauern bis das Gerät wieder in einem guten Betriebszustand ist.

Jugend-Film-Bund: Treffen nach 50 Jahren im Metropoli

Eingang zum Metropoli

Der entscheidene Anstoß zu Recherchen zu einem „Jugend-Film-Bund“ (JFB), der vor genau 50 Jahren in Rheine gegründet wurde, kam aus dem Filmmuseum Potsdam. Dort entdeckte man unlängst in der alten Ausgabe 5/6 von 1957 in der Zeitschrift „Dein Film – Rundschau für den 16mm-Schmalfilm in Industrie, Gewerbe und Verbänden“ einen kurzen Artikel mit der Überschrift „Von der Praxis zur Analyse“. Darin wurde kurz über die Arbeit des JFB berichtet.

Heinz Schulte machte die Kerntruppe des damaligen JFB, allesamt Herren, die allmählich auf die 70 zugehen, ausfindig. Sie trafen sich jetzt mit ihren Ehefrauen zu einem gemütlichen Besuch im Metropoli-Kellerkino.

Vorführgerät des Jugendheim

Gegründet wurde der JFB, vermutlich noch im Jahr 1956, von und in der katholischen Pfarrjugend St. Antonius unter Kaplan Belting. Zunächst ging es um die Vorführung und anschließende Besprechung von wertvollen Spielfilmen im Jugendheim. Dazu erwarb man ein eigenes Vorführgerät, mit dem man auch in die weiterführenden Schulen ging. Daraus entwickelte sich zunächst eine Foto AG, die sich im Jugendheim ein Fotolabor einrichtete. Das reichte jedoch bald den jungen Leuten nicht mehr. Gemeinsam mit Otto Haneklaus, der eine Filmkamera besaß, Hans Wenningmann, Antonius Bichler, Konrad Biegansky, Alfons Kamp, Josef Scholten, Hans Gehrmann, Alfons Enge, Josef Exeler, Werner Jürgens und vor allem Willi Bootsveld wandte man sich ersten eigenen Filmen im 8mm Format zu.

JFB-Mitglieder, Mitstreiter und Freunde aus der damaligen Pfarrjugend

Man berichtete, im Format der Wochenschau, über aktuelle Ereignisse aus der Stadt. Vorgeführt wurden diese Filme dann einmal im Monat im Jugendheim. Diese Zeitschauen waren mit einem Ton unterlegt, der von einem gleichzeitig laufenden Tonband kam. Die ersten Erfolge machten Mutiger und so wandte man sich bald den ersten kurzen Spielfilmen zu. So wurde Alfons Kamp, im April 1957, neben Willi Bootsveld Hauptdarsteller im Kurzspielfilm „Der Sonntagsangler“.

Leider, das stimmt nicht nur Heinz Schulte und die ehemaligen Filmer sehr traurig, ist alles Filmmaterial bis auf den „Sonntagsangler“ verschwunden. Jetzt hoffen alle, dass sich noch weitere ehemalige JFB-Mitglieder oder Mitstreiter und Freunde aus der damaligen Pfarrjugend daran erinnern und bei der Suche nach den für die Stadtgeschichte wertvollen Zeitdokumenten im Film helfen können.

 

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