Metropoli Besucher

Jugend-Film-Bund: Treffen nach 50 Jahren im Metropoli

Eingang zum Metropoli

Der entscheidene Anstoß zu Recherchen zu einem „Jugend-Film-Bund“ (JFB), der vor genau 50 Jahren in Rheine gegründet wurde, kam aus dem Filmmuseum Potsdam. Dort entdeckte man unlängst in der alten Ausgabe 5/6 von 1957 in der Zeitschrift „Dein Film – Rundschau für den 16mm-Schmalfilm in Industrie, Gewerbe und Verbänden“ einen kurzen Artikel mit der Überschrift „Von der Praxis zur Analyse“. Darin wurde kurz über die Arbeit des JFB berichtet.

Heinz Schulte machte die Kerntruppe des damaligen JFB, allesamt Herren, die allmählich auf die 70 zugehen, ausfindig. Sie trafen sich jetzt mit ihren Ehefrauen zu einem gemütlichen Besuch im Metropoli-Kellerkino.

Vorführgerät des Jugendheim

Gegründet wurde der JFB, vermutlich noch im Jahr 1956, von und in der katholischen Pfarrjugend St. Antonius unter Kaplan Belting. Zunächst ging es um die Vorführung und anschließende Besprechung von wertvollen Spielfilmen im Jugendheim. Dazu erwarb man ein eigenes Vorführgerät, mit dem man auch in die weiterführenden Schulen ging. Daraus entwickelte sich zunächst eine Foto AG, die sich im Jugendheim ein Fotolabor einrichtete. Das reichte jedoch bald den jungen Leuten nicht mehr. Gemeinsam mit Otto Haneklaus, der eine Filmkamera besaß, Hans Wenningmann, Antonius Bichler, Konrad Biegansky, Alfons Kamp, Josef Scholten, Hans Gehrmann, Alfons Enge, Josef Exeler, Werner Jürgens und vor allem Willi Bootsveld wandte man sich ersten eigenen Filmen im 8mm Format zu.

JFB-Mitglieder, Mitstreiter und Freunde aus der damaligen Pfarrjugend

Man berichtete, im Format der Wochenschau, über aktuelle Ereignisse aus der Stadt. Vorgeführt wurden diese Filme dann einmal im Monat im Jugendheim. Diese Zeitschauen waren mit einem Ton unterlegt, der von einem gleichzeitig laufenden Tonband kam. Die ersten Erfolge machten Mutiger und so wandte man sich bald den ersten kurzen Spielfilmen zu. So wurde Alfons Kamp, im April 1957, neben Willi Bootsveld Hauptdarsteller im Kurzspielfilm „Der Sonntagsangler“.

Leider, das stimmt nicht nur Heinz Schulte und die ehemaligen Filmer sehr traurig, ist alles Filmmaterial bis auf den „Sonntagsangler“ verschwunden. Jetzt hoffen alle, dass sich noch weitere ehemalige JFB-Mitglieder oder Mitstreiter und Freunde aus der damaligen Pfarrjugend daran erinnern und bei der Suche nach den für die Stadtgeschichte wertvollen Zeitdokumenten im Film helfen können.

 

Filmmuseum Potsdam zu Besuch im Metropoli

Ralf Forster

Ein überraschender Anruf erreichte den bekannten Kinoenthusiasten Heinz Schulte vor kurzer Zeit. Nachdem trotz langem Kontakt bisher kein Treffen im „metropoli“ realisiert werden konnte, wagte am vergangenen Mittwoch nun auch ein Vertreter des Filmmuseums Potsdam den Abstieg in das wohl kleinste Kinomuseum unserer Region.

Gemeinsam mit dem Stadtarchivar Dr. Thomas Gießmann und dem Arbeitskreis historischer Filmdokumente machte er sich ein Bild davon, was sich im heimischen Keller des Kinoliebhabers im Laufe der Jahre entwickelt hat. In entspannter Atmosphäre fand ein reger Austausch statt sowohl über bisherige Projekte als auch über Pläne und Ideen. Die Mitglieder des Arbeitskreises informierten den Leiter der Technischen Sammlungen Potsdam über die Entwicklung der Rheiner Kinogeschichte sowie über das „metropoli“, das mittlerweile zu einer guten Mischung aus Museum, Treffpunkt für Filmfreunde und dem Sitz des Arbeitskreises geworden ist. Der Experte beteiligte sich interessiert und gab sein professionelles Wissen mit Ratschlägen und Hinweisen an die Filmfreunde weiter.

Dr. Thomas Gießmann und der Arbeitskreis

Gegenseitig berieten die Filmfreunde über die Erhaltung historischer Filmdokumente und auch über Fördermöglichkeiten, ohne die eine erfolgreiche Arbeit leider nicht möglich ist. Ralf Forster lobte die Initiative der Hobbyfilmer. Er betonte jedoch auch, dass sich die Arbeit auf Dauer nicht nur im heimischen Keller abspielen sollte. „Man muss die Öffentlichkeit in jedem Fall mit einbeziehen und die Stadt teilhaben lassen“, so der Fachmann.

Schon in der Vergangenheit gab es durch die frühe Kooperation mit dem Filmmuseum immer wieder Nachfragen über das kleine Kinomuseum. Der Potsdamer erwähnte, dass gerade die filmhistorische Arbeit kleiner, lokaler Gemeinschaften Auskunft gibt über den Zustand des deutschen Reiches, welches der Schwerpunkt seiner Arbeit im Verein „Cinegraph Babelsberg“ ist.

Zum Ende des gelungenen Zusammentreffens bereicherte Herr Forster das „metropoli“ damit, dass er einen 16mm – Schneidetisch offiziell in Betrieb nahm, welcher zu seinem Besuch noch rechtzeitig eingebaut werden konnte. Ein weiterer Gästebucheintrag und ein erfolgreicher Austausch zwischen Filmliebhabern hat erneut dazu beigetragen, dass der Bekanntheitsgrad des „metropoli“ wächst und wächst.

500 Besucher im Metropoli

Mathilde Leusmann, Wilhelm Leusmann und Karin Schulte

Ein paar Monate warten auf einen freien Platz im Metropoli hat sich für das Ehepaar Mathilde und Wilhelm Leusmann aus Rheine gelohnt. Zu Ihrer Goldenen Hochzeit im Juni diesen Jahres hatten sie einen Kinoabend besonderer Art als Geschenk von ihren Freunden bekommen. Nun war es soweit. Wilhelm Leusmann trug sich am 17.11.2005 an diesem Abend ins Metropoli-Gästebuch ein und war somit offiziell der 500 Besucher. Einen guten Tropfen für den Jubiläumsbesucher und ein Blumengeschenk mit 35mm Filmschleife für das Jubelpaar gab es als Präsent vom „Kino für kleine Leute“. Diesen Abend werden die jung gebliebenen mit ihren Freunden sicherlich nicht vergessen.

Treffen mit Jürgen Lossau

Heinz Schulte und Jürgen Lossau

Jürgen Lossau ist Chefredakteur der Fachzeitschrift Schmalfilm. Er schrieb Bücher über Filmprojektoren, Filmkameras, Klebepressen, Kataloge und alles mit großformatigen Bildbänden. Jürgen Lossau trafen wir bei G-K Film Klose in Bielefeld.

Lieber Herr Lossau, Haben Sie vielen Dank für die netten Gespräche und Empfehlungen. Ihre signierten Bücher gehören inzwischen zur Metropoli – Sammlung. Herzlichen Glückwunsch! Wir werden Sie gern weiter empfehlen.

Eine alte Filmdose

Joachim Strickerschmidt, Heinz Schulte und Wilhelmine Holl

Eine alte Filmdose nit Celluloid, egal mit was für einem Filmformat, über Rheine zu bekommen, ist immer etwas Aufregendes. Erst recht dann, wenn es sich um schwarz-weiß Material handelt. Wilhelmine Holl aus Rheine hütete viele Jahre die filmischen Dokumente ihres Schwiegervaters Max Holl. Er filmte seit ca. 1939. Mit dem Arbeitskreis historischer Filmdokumente sollte der Dornröschen- schlaf der 16mm Filme von Max Holl sen. beendet sein. Frau Holl öffnete am 5. Juli 2005 im Metropoli den Filmkoffer ihres Schwiegervaters.

Kategorien